Eine große Motivation meiner Reise war es , die traditionelle indische Architektur- und Raumlehre Vastu in ihrem Ursprungsland zu erleben. Ich begegnete ihr nicht nur in Tempeln und Palästen, sondern auch in der Hauptstadt Rajasthans, in Jaipur. Die Altstadt Jaipurs wurde komplett auf einer Vastu Matrix geplant und erbaut.
Die nach den Regeln des Vastu erbauten Gebäude sind symmetrische Baukörper mit größtenteils einer kürzeren Ost-West-Achse. Im Zentrum befindet sich oft ein Atrium, das Brahmasthan. Die Räume sammeln eine positiv stärkende Energie, die je nach ihrer Lage sehr unterschiedlich in der Qualität ist. Auch für uns als Besucher wird diese angenehme, nährende Energie sofort spürbar. Genauso wie die früheren Bewohner fühlen wir uns gestärkt und erfüllt, als wir diese Orte wieder verlassen. Die "Vastu-Gebäude" wirken auf uns wie Kraftorte, ein beeindruckendes, spürbares Erlebnis!
Natürlich untersuche ich genau, wie die Raum- und Architekturlehre hier angewendet wurde. Ich bin nicht überrascht alle Regeln, die ich aus meinem Vastu Studium kenne, hier manifestiert wieder zu finden.
Als ich bei unserem indischen Reiseführer das Thema nachfrage, ist er sehr überrascht. Tatsächlich ist es das erste Mal, dass eine Europäerin ihn auf Vastu anspricht. Er referiert dann später im Bus sehr gerne über das Thema und zeigt anhand einer kleinen Skizze die wichtigsten Faktoren, die Einfluss auf die Raumqualität nehmen.
Für mich waren die Besuche dieser Kraftorte die absoluten Highlights meiner auch sonst sehr beeindruckenden und vielfältigen Indienreise.
Zurück zu Hause und im Büro wirken die Erlebnisse und Eindrücke noch lange nach. Ganz sicher sind sie für mich die Bestätigung auch weiterhin meine innenarchitektonischen Planung durch meine Vastu Kenntnisse zu bereichern und für meine Kunden so wirklich ihre persönlichen Kraftorte zu entwerfen und zu verwirklichen.